für Januar (01.01.2025 - 31.01.2025)
Erwartungen, dass einige der neuen Maßnahmen der Trump-Administration inflationär sein könnten, ließen Anleiherenditen in der ersten Januarhälfte steigen. Nachdem aber die US-CPI-Inflationsdaten zeigten, dass sich die Kerninflation im Dezember gegenüber dem Vormonat auf 0,23 % verlangsamte, kehrte sich der Anstieg der Renditen um. Insgesamt fiel die Rendite der 10-jähriger US-Staatsanleihen um 3BP, bei Schwankungen zwischen 4,52% und 4,80%. Die Fed beließ die Leitzinsen einstimmig bei 4,25 bis 4,5 %. Die Inflation sei nach wie vor "etwas erhöht", begründete Fed-Chef Jerome Powell die Entscheidung für die Zinspause. Die politischen Entwicklungen in der Eurozone wie das Misstrauensvotum in Frankreich und die bevorstehende Bundestagswahl in Deutschland hatten hingegen bislang nur sehr begrenzte Auswirkungen auf die Märkte. Die EZB senkte den Leitzins um 25BP auf 2,75%, nachdem die BIP-Wachstumszahlen für das vierte Quartal nur mäßig ausfielen. China beließ die Leitzinsen unverändert, Japan erhöhte die Zinsen um 25BP Basispunkte auf 0,50% und Kanada senkte um 25BP auf mittlerweile 3%. Die Inflationsraten in Südafrika und Mexiko fielen niedriger aus als erwartet, während die Inflationsraten in Brasilien zwar nachließen, aber über den Konsensschätzungen lagen.
Die Märkte werden weiterhin von Trump-2.0-Politik und der Inflationsentwicklung geprägt sein. Der Arbeitsmarkt und das Konsumverhalten bleiben die Schlüsselfaktoren für die US-Konjunktur. Angesichts Trumps Zoll- und Wirtschaftspolitik gehen wir von einer leicht steigenden Inflation und schwächerem Konsum- bzw. Wirtschaftswachstum aus. Von der Fed erwarten wir im laufenden Jahr zwei Zinsschritte von insgesamt 50 BP. Die wahrscheinlichsten Zeitpunkte hierfür sind März und Juni 2025. Je nach Inflations- und Wachstumsumfeld besteht aber das Risiko, dass es eher weniger Zinssenkungen geben wird als mehr. Im Euroraum wird das Inflationsziel von 2% voraussichtlich schon im 1Q25 erreicht. Während die restriktivere US-Handelspolitik zwar auch in Europa die Preise nach oben treiben könnte, dürften eine eher schwache Konjunktur, günstigere Importe und geringere Energiepreise dem Preisauftrieb entgegenwirken. Für die EZB wird es folglich einfacher, ihre Zinsschritte zu rechtfertigen. Wir gehen unverändert von Leitzinssenkungen bis September 2025 auf ein Niveau von 1,75% aus.